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ie Digitalisierung ist im vollen Gange. Insbesondere hierzulande arbeiten immer mehr Menschen im Home-Office und bestellen online alles, was es zum Leben braucht – von der Packung Toast über das neue Smartphone bis hin zur Kurzreise in die Berge. Da Onlineshops längst eine Selbstverständlichkeit sind, fragt sich so mancher, ob es sich noch lohnt, selbst im Bereich E-Commerce aktiv zu werden. Die schnelle Antwort lautet: Ja! Hieran schließt sich jedoch die Frage nach dem „Wie“ an. Eine Möglichkeit wäre, selbständig bei Amazon zu arbeiten. Der Konzern bietet hierfür Optionen, die unternehmerisches Risiko reduzieren können.

Wieso sich selbständig machen mit Amazon?

Heutzutage ist es nicht mehr erforderlich, ein eigenes Unternehmen zu gründen, um selbständig im Internet zu arbeiten. Online-Riesen wie Amazon ermöglichen, auf seriöse Weise nebenbei oder hauptberuflich Geld zu verdienen. Dafür bist du nicht bei Amazon angestellt, sondern arbeitest selbständig, aber unter dem Dach von Amazon.

Bezüglich der Onlineshops lautet das Zauberwort: Amazon FBA.

Die Abkürzung steht für „Fulfillment by Amazon“. Der börsennotierte US-amerikanische Onlineversandhändler Amazon verkauft die Waren nicht selbständig, sondern bietet Dritten die Option, ihre eigenen Artikel zu veräußern. Das macht Amazon zu einem Logistikzentrum, welches einem seine Plattform mit einer immensen Reichweite bietet. Gerade für sicherheitsbewusste Gründer ist es ideal, dass bei Amazon die Unterstützung ganzheitlich ist.

So hilft dir Amazon:

  • bei der Lagerung der Produkte
  • der Abwicklung der Zahlungen
  • der Bearbeitung der Bestellvorgänge

Es kann sich somit eine lukrative Geschäftsmöglichkeit ergeben, die leicht zu realisieren ist. Ein großer finanzieller und zeitlicher Aufwand ist nicht erforderlich. Zudem ist kein umfangreiches technisches Wissen notwendig. Dennoch profitierst du von den Vorteilen, die dir ein Großkonzern wie Amazon bieten kann.

So klicken sich jeden Tag mehrere Millionen Menschen durch die Webseite von Amazon. Potenzielle Kunden kommen somit rascher zu dir als bei einem selbst betriebenen Onlineshop. Du bist dadurch „Nutznießer“ der exorbitanten Reichweite von Amazon. Als Verkäufer positionierst du deine Artikel auf der Plattform. Das geht ganz einfach, da Programmiererkenntnisse überflüssig sind. Die Kosten dafür sind denkbar gering.

Sofern du möchtest, kann du die eigenen Produkte zudem von Amazon lagern und verwalten lassen.

In diesem Fall verpackt Amazon die Pakete für deine Kunden und verschickt sie an diese schnell. Für diesen Service fällt eine Gebühr an. Wenn du dich für Amazon FBA entscheidest, übernimmt der Konzern alle logistischen Aufgaben für dich. Das entlastet dich zusätzlich. Somit kannst du beispielsweise auf Mallorca auf der sonnigen Terrasse sitzen und in Deutschland über Amazon Produkte veräußern. Du benötigst dafür nur einen Laptop plus Internetzugang.

Wie hoch wird dein Verdienst mit dem Amazon-Shop sein?

Das hängt von dir, deinem Eifer und deinem Produkt ab. Amazon selbst gibt an, dass der Großteil der FBA-Starter im Monat auf 500 bis 2.000 Euro kommen. Diese ersten Erfolge sorgen dafür, dass die Gründer Vertrauen in ihr Amazon-Geschäft und ihr Können haben. Sie entwickeln sich daher in Kürze zu vollwertigen Unternehmern, die mit ihrem Onlineshop deutlich höhere Summen erzielen. Einige üben ihre Tätigkeit  schon bald Vollzeit aus, um das Einkommen noch zu steigern. Ein Muss ist das natürlich nicht.

Die Alternative: Lieferservice

Einen eigenen Shop bei Amazon zu haben, ist nur eine Möglichkeit, mit dem Riesen als Selbständiger zu kooperieren. Seit ein paar Jahren gibt es eine weitere Option: Teil des Lieferservices für Amazon werden. So hat der Online-Konzern in der Vergangenheit zahlreiche Lieferwagen von Daimler gekauft, um einen eigenen Lieferservice zu etablieren. Diese Fahrzeuge sind die Basis für das „Delivery Service Partners“ Programm - von Amazon.

Mit diesem Schritt macht der US-Konzern seit Jahren anderen Lieferdiensten Konkurrenz. Das Transport-Netzwerk soll eine selbständige Führung erhalten und dennoch Repräsentant der Amazon-Marke sein. Die Autos und die Mitarbeiter tragen das berühmte Prime-Logo, um einen sofortigen Wiedererkennungswert zu erreichen. Alle Aufträge für das selbstorganisierte Netzwerk kommen von Amazon. Es werden keine anderen Lieferungen ausgeführt. Ob dieses Programm etwas für dich ist, kannst nur du selbst abschätzen. Doch: Egal, ob Amazon-Onlineshop oder Lieferdienst, die Markenverbindung hat nicht nur Vorteile.

Ist die Markenverbindung auch nachteilig?

Die Vorteile mit Amazon zu kooperieren, liegen auf der Hand. Weiter oben sind wir auf diese ja bereits eingegangen. Ganz nach dem Sprichwort „Wo Licht ist, da ist auch Schatten“ hat eine Selbständigkeit mit Amazon allerdings ebenfalls Nachteile.

So weisen Experten darauf hin, dass Gründer die Marken-Dominanz von Amazon nicht unterschätzen dürfen.

Amazon ist extrem mächtig geworden. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Etablierung eines erfolgreichen, eigenen Lieferservices ein Kinderspiel ist. Markenetablierung ist ein langwieriger Prozess. Narrensicher ist ein Geschäftserfolg daher nicht. Darüber hinaus begibt sich der Gründer in eine immense Abhängigkeit, denn der eigene Lieferservice ist strikt an die Amazon-Marke gebunden. Ein mögliches Wachstum ist somit ungewiss und das Geschäftsmodell ist starr. Letztlich ist die Selbständigkeit dann enorm an die Marke geknüpft, was sich als schwierig erweisen kann.

Extra-Tipp: Sei dir bewusst, dass du bei Amazon an einem Riesen dranhängst und tatsächlich nur das bekommst, was sie dir geben. Dies gilt auch für FBA. Aber, als Start-up kann Amazon ideal sein, denn es verhilft dir schnell zu einem Cashflow sowie der Möglichkeit, anhand echter Erfahrung zu lernen wie das Geschäft geht. Irgendwann empfiehlt es sich aber den Absprung zu wagen und selber eine Nische zu übernehmen, in der man stärker auftreten kann als Amazon.

FAZIT: Amazon ist eine Startrampe für denjenigen, der etwas Größeres plant bzw. wirklich eine eigene Unternehmung aufbauen möchte. Schaffst du das nicht, bleibst du ein Subunternehmer von Amazon, was auch okay sein kann.

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Photo by Christian Wiediger on Unsplash

Publiziert am 
Nov 13, 2020
 in Kategorie:
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