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aucht der Traum von Selbständigkeit im Kopf auf, poppt meist zeitnah eine wichtige Frage hoch: Wie viel Geld benötige ich dafür? Steht es mit den eigenen Finanzen schlecht, wird die Idee von der Selbständigkeit oft sofort aus dem Kopf verbannt. Doch das muss gar nicht sein. Es gibt durchaus Wege und Möglichkeiten, sich ohne Eigenkapital selbständig zu machen. Wie das gelingen kann, lesen Sie hier.

Clever planen: Selbständig ohne Eigenkapital

Es ist wie so häufig im Leben: Wer wenig Ressourcen hat, muss umso kreativer sein. Dies trifft auch auf den Schritt in die Selbständigkeit ohne nennenswertes Eigenkapital zu.

Eine durchdachte Planung ist erforderlich, bei der der Fokus auf den Kosten liegt.

So ist beispielsweise die Gründung einer GbR deutlich preiswerter als die einer Kapitalgesellschaft wie der GmbH. Darüber hinaus ist es wichtig, sich über die Geschäftsidee selbst Gedanken zu machen. Kostenintensiv sind beispielsweise Unternehmensgründungen, für die hohe Investitionen in Form von Maschinen, Personal, Immobilien etc. erforderlich sind. Sie lassen sich mit wenig oder gar keinem Eigenkapital kaum stemmen. Wer hingegen im Homeoffice die Selbständigkeit beginnen kann, spart Geld ein.

Die konkrete Geschäftsidee ist jedoch nur ein Faktor, um sich ohne Eigenkapital selbständig zu machen. Des Weiteren bietet es sich an, Fremdkapital zu beschaffen. Quellen dafür gibt es viele.

Option 1: Selbständig machen ohne Eigenkapital dank KfW Gründerkredit

Benötigen Sie Kapital in der Höhe von bis zu 100.000 €, können Sie auf den ERP Gründerkredit der KfW-Bank zurückgreifen. Bei diesem Kredit ist nicht zwingend erforderlich, dass Sie Eigenkapital mitbringen. Ob Sie den Kredit erhalten, richtet sich vielmehr nach Ihrer fachlichen und kaufmännischen Qualifikation. Der Kredit besitzt eine Laufzeit von bis zu zehn Jahren. Ein Jahr oder zwei Jahre sind tilgungsfrei. Der Zinssatz ist festgeschrieben. Sollten Sie in größeren Dimensionen denken, können Sie sich um einen anderen Kredit der KfW-Bank bemühen. Finanzierungssummen von bis zu zehn Millionen Euro sind möglich.

Option 2: Nachrangdarlehen einer Beteiligungsgesellschaft

Es gibt die sogenannten „Nachrangdarlehen einer Beteiligungsgesellschaft“. Sie ermöglichen, dass Gründer eine 100%ige Haftungsfreistellung bekommen. Bei den mittelständischen Beteiligungsgesellschaften kann es sich um folgende Institutionen handeln:

  • Selbsthilfeeinrichtungen ortsansässiger Wirtschaftsverbände
  • Kammern aller Branchen
  • Versicherungen
  • Banken
  • Förderinstitute der Bundesländer

Für Geschäftsideen, die erfolgreich erscheinen, stellen sie monetäre Mittel und Wissen zur Verfügung. Bei der Darlehenstilgung profitieren die Gründer von großzügigen Sonderkonditionen. Zu ihnen können tilgungsfreie Jahre und niedrige Zinsen – unabhängig vom Geschäftsrisiko und den vorhandenen Sicherheiten.

Option 3: Franchising

Franchising klingt nach einem alten Hut, aber es ist noch immer ein bewährtes Prinzip.

Es ermöglicht Ihnen, sich ganz ohne Eigenkapital selbständig zu machen.

Hierbei kommt es auf ihre persönlichen Fähigkeiten und nicht auf die monetären Mittel an. Negativ ist jedoch, dass Sie nicht Ihre eigene Geschäftsidee durchziehen können. Stattdessen übernehmen Sie die Idee Ihres Lizenzgebers, bei dem Sie sich bewerben müssen.

Option 4: Belastung von Wertanlagen und Eigentum

Sie haben eine eigene Geschäftsidee und kein Eigenkapital, aber verfügen über Wohneigentum oder eine Rentenversicherung? Dann nutzen Sie doch dieses nicht-liquide Eigenkapital, um einen Kredit aufzunehmen. Insbesondere Immobilien sind wertvolle Sicherheitseinlagen, mit denen Banken gern einen Kredit absichern.

Option 5: Bürgschaftsbanken

Hinsichtlich der Kreditbeschaffung gibt es einen Unterschied zwischen „Refinanzierung“ und „Kreditrisiko“. Gerade Existenzgründer können häufig keine Risikoübernahme nachweisen, die der Bank ausreicht. Eine Option sind dann Bürgschaftsbanken, welche den Kreditgebern als Sicherheiten dienen. Bürgschaftsbanken wiederum sind Förderbanken. Sie unterstehen einer privatwirtschaftlichen Organisation, aber werden staatlich unterstützt. Das Ziel dahinter ist, Freiberufler und Unternehmen mit leistungsstarken Finanzierungen zu fördern. In jedem Bundesland gibt es eigenständige Bürgschaftsbanken.

Option 6: Crowdfunding

Crowdfunding ist eine Möglichkeit, die in den letzten Jahren für Schlagzeilen gesorgt hat. Mithilfe der Schwarmfinanzierung (dt. für Crowdfunding) können Sie Kapital beschaffen, indem Sie eine „Crowd“ finanziert. Sie nehmen die Funktion eines Projektstarters ein und legen ein Finanzierungsziel fest. Interessenten, die Investitionen machen möchten, können sich über Ihre Geschäftsidee im Detail informieren.

Es ist daher unerlässlich, dass Sie eine zielführende, überzeugende Kampagne starten.

Die Investoren bekommen für ihre Investition eine Gegenleistung. Dabei kann es sich um Rabatte auf Ihre Produkte oder Dienstleistungen handeln. Häufig erhalten die Investoren eine Beteiligung am Geschäftsvorhaben.

Aufwendig, aber möglich: Selbständig machen ohne Eigenkapital

Der Schritt in die Selbständigkeit ist aufwendig. Wenn Sie ihn ohne Eigenkapital wagen, ist er noch ein bisschen aufwendiger. Jedoch bedeutet dies nicht, dass Sie auf die Selbständigkeit verzichten müssen. Sie begeben sich allerdings in größere Abhängigkeiten.

Planen Sie die Aufnahme eines Kredits, müssen Sie einen detaillierten Tilgungsplan machen.

Die Raten dürfen nicht zu hoch sein, damit Sie nicht in finanzielle Schwierigkeiten geraten.

Eine andere Variante wäre, eine Geschäftsidee zu entwickeln, für die kein nennenswertes Eigenkapital erforderlich ist. Die Möglichkeiten diesbezüglich sind vielfältig und reichen von einem professionellen Hundesitter-Service bis hin zum Webdesign.

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Photo by Fabian Blank on Unsplash

Publiziert am 
Aug 21, 2019
 in Kategorie:
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